Am heutigen Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen rückt die Farbe Orange in den Mittelpunkt und damit das Erinnern an die unzähligen Mädchen und Frauen, denen Gewalt in verschiedenen Kontexten widerfuhr. Dieser Tag des Erinnerns hat eine 40-jährige Geschichte, und die Formen der Gewalt an Mädchen und Frauen sind nicht erst seitdem gleichermaßen vielschichtig und erschreckend: sexueller Missbrauch, Vergewaltigung, Zwangsprostitution, Beschneidung, um nur einige zu nennen, aber auch alltägliche häusliche Gewalt, zu der es deutschlandweit eine hohe Dunkelziffer gibt und die während der Pandemie enorm zugenommen hat, wie Studien eindrücklich belegen.
Im vergangenen Jahr mussten in Thüringen 309 Frauen mit fast 340 Kindern Schutz vor ihren gewalttätigen Haushalten in einem Frauenhaus suchen. Und die Belastung der Mitarbeiter*innen der ambulanten Opferschutzberatung ist auch dadurch immens gestiegen, da für niedrigschwellige Angebote zunehmend Zeit und Personal fehlen. Ein jüngst veröffentlichter Bericht der Hilfsorganisation Oxfam kommt auch global betrachtet zu erschütternden Ergebnissen, die Entscheidungsträger*innen aufhorchen lassen sollten.