In der Thüringer Allgemeinen war zu lesen, dass die Erfurter Gleichstellungsbeauftragte Mary-Ellen Witzmann versucht, intern Fällen von mutmaßlichen sexuellen Pflichtverletzungen und Machtmissbrauch im Theater Erfurt nachzugehen. Bei der Klärung dieser Fälle scheint sie allerdings ausgebremst zu werden, und zwar vom Oberbürgermeister selbst.
Tina Morgenroth, Stadträtin der Fraktion Mehrwertstadt Erfurt zeigt sich darüber irritiert: „Es scheint, als würde mit viel Mühe versucht, einen Mantel des Schweigens über die Angelegenheit zu hüllen und obendrein der Gleichstellungsbeauftragten arbeitsrechtlich zu drohen. Wenn diese Energie verwendet würde, um die Fälle aufzuklären – schnellstmöglich und persönlich, nicht durch verklausulierte Mails – wäre den Betroffene sicherlich mehr geholfen.
In Zeiten, wo auch die Stadtverwaltung Erfurt händeringend nach Personal sucht, wirft es kein gutes Licht auf die Stadt als Arbeitgeber, wenn solche Schlagzeilen die Runde machen.
Morgenroth ergänzt: „Wenn solche schweren Vorwürfe auf dem Tisch liegen, muss eine Klärung Priorität haben. Vorwürfe von sexuellen Übergriffigkeiten oder Machtmissbrauch müssen ernst genommen und ihnen muss sofort nachgegangen werden. Der Oberbürgermeister als Verwaltungsspitze hat eine Verantwortung für den Schutz der Mitarbeitenden.“
Die Thüringer Allgemeine Zeitung veröffentlichte die Forderung nach Aufklärung am 22.10.2023