Mehrwertstadt macht sich für Änderung der Begrünungssatzung Erfurt und damit eine Verhinderung von Schottergärten stark.
Wir setzen uns als Fraktion dafür ein, dass geschotterte Kiesflächen (sog. Schottergärten) zukünftig nicht mehr in Erfurter Vorgärten abgelagert werden können. Die Bodenversiegelung von Vorgärten durch teilweise oder gänzlich wasserundurchlässige Vliese soll mit der Änderung der Satzung noch im Sommer 2020 unterbunden werden.
Schottergärten zerstören Biodiversität
Flächen, die durch derartige Vliese mit Ablagerungen von Steinschutt der Natur entzogen werden, sollen als ’nicht gärtnerisch‘ definiert werden. Sie sind nicht zu verwechseln mit sogenannten Steingärten, die eine karge naturnahe Gestaltung vorweisen mit Bodendeckern oder Gräsern und vor allem die Biodiversität der Böden weiterhin aufrechterhalten.
Versiegelungen verhindern
„Reine Schotterablagerungen, mit Versiegelungen des Erdreichs darunter durch Vlies, zerstören die Biodiversität und trocknen das Erdreich aus. Kein Wurm kann mehr Nahrung finden, kein Insekt überleben. Sowohl über- als auch unterirdisch sind diese Kiesablagerungen eine ökologische Katastrophe.“ stellt Sebastian Perdelwitz (Fraktionsvorsitzender Mehrwertstadt Erfurt) fest.
Schottergärten zerstören ökologische Bemühungen der Stadt Erfurt
Jede Schotterablagerung in Vorgärten konterkariert zudem die städtischen Blühstreifen oder die wilden Wiesen, die die Stadt Erfurt explizit fördert. „Jeder ‚ungepflegte‘ Wiesengarten ist ökologischer, als eine Kiesfläche, die spätestens 2-3 Jahre nach Anlage eine chemische Reinigung benötigt, weil sich auch auf diesen Steinen z.B. Algen ablagern. Da die Flächen mit Untervlies versiegelt sind kommen die Gifte über Beregnung direkt in die Kanalisation.“ formuliert Perdelwitz ein weiteres Problem.
Hitze-Aktionsplan der Stadt Erfurt konsequent umsetzen
In heißen Sommerperioden schafft die Erhitzung der Flächen über den Steinen zudem wenig bis keine Abkühlung über Nacht und wirkt damit dem Hitze-Aktionsplan der Stadt Erfurt ebenfalls entgegen. Mit der Änderung der Begrünungssatzung soll ein positiver Rahmen zur Begrünung der Gartenflächen gegeben werden. „Unser Anliegen wird von weiteren Fraktionen im Stadtrat positiv unterstützt.“ resümiert Perdelwitz.
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