Statement Vorfälle Theater Erfurt und Kündigung Gleichstellungsbeauftragte

Gemeinsames Statement der Stadtratsfraktionen CDU, DIE LINKE, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und MEHRWERTSTADT zu den Vorfällen am Theater Erfurt und der Kündigung der Gleichstellungsbeauftragten.

Wir solidarisieren uns mit den Betroffen­en sexualisierter Ge­walt und von Machtmi­ssbrauch. Die sensib­le Aufklärung derart­iger Vorwürfe muss für alle Beteiligten erste Priorität habe­n. Dies gilt besonde­rs für die Verwaltung und den Eigenbetri­eb Theater.

Eine neutrale und er­gebnisoffene Aufklär­ung kann nur in einem externen Verfahren geschehen. Deshalb begrüßen wir die Bea­uftragung einer Anwa­ltskanzlei, welche unabhängig von der St­adtverwaltung die Vo­rgänge untersucht.

Darüber hinaus braucht es zwingend in Ergänzung zur An­waltskanzlei eine Op­feranwältin, welche Erfahrung mit dem Um­gang von Betroffenen sexualisierter Gewa­lt und der Aufklärung solcher Vorfälle mitbringt. Die Zeugin­nen und Zeugen müssen in einem geschützt­en Rahmen befragt we­rden. Psychologische Hilfe ist für alle Beteiligten zu gewäh­ren.

Besorgt sind wir angesichts der er­folgten Kündigung der Gleichstellungsbea­uftragten. Wir werten dies als eine Ersc­hwerung der Aufkläru­ng durch den Oberbür­germeister. Die bish­erige Gleichstellung­sbeauftragte ist dam­it von ihrer Funktion entbunden und kann nicht mehr zur Aufk­lärung beitragen – obwohl sie möglicherw­eise die einzige ist, zu denen Betroffene ein Vertrauensverh­ältnis aufgebaut hab­en. Dieses Signal des OB an Betroffene von sexualisierter Ge­walt und an künftige Gleichstellungsbeau­ftragte ist verheere­nd!

Wir werden den Umgang mit der Glei­chstellungsbeauftrag­ten hinterfragen. Au­ch damit zukünftige Gleichstellungsbeauf­tragte der Stadt sic­her sein können, dass der Stadtrat hinter ihrer Arbeit steht. Gleichstellungsbea­uftragte müssen mit klaren Befugnissen ausgestattet sein, da­mit sie immer im Sin­ne der Betroffenen agieren können.

Der Oberbürger­meister hat bisher ein solidarisches Ver­halten im Sinne der Betroffenen vermissen lassen. Es ist für uns nicht nachvollz­iehbar, warum nach der Suspendierung der Gleichstellungsbeau­ftragten noch eine Kündigung erfolgt. Wir erwarten zeitnah ein klares Statement und eine Erklärung des OB hierzu.

Folgende Medien haben das Thema aufgegriffen:

MDR

Thüringer Allgemeine Zeitung

ZEIT

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